Nachlese zur Gemeindevertretersitzung vom 06.04.2017- öffentlicher Teil-Teil 1+2
Aufgrund der zahlreichen Tagesordnungspunkte staffeln wir die Nachlese in mehrere Teile. Beginnen wollen wir mit der Tagesordnung und unseren Anträgen hierzu…
Tagesordnung:
Hier wurden durch die Fraktion der BfB – Bürger für Binz folgende Anträge gestellt:
1. TOP 16, 18 sollten von der Tagesordnung genommen und in den Betriebsausschuss zurückgewiesen werden, der Tagesordnungspunkt 20 sollte in den öffentlichen Teil – (wir berichteten ja bereits: Marina in Binz (noch) kein öffentliches Interesse?) verlegt werden, da es keinen Grund gab, diesen nicht öffentlich zu behandeln.
Hintergrund TOP 16:
Diese Unterlagen sind unvollständig und 1 Tag vorher den Gemeindevertretern zur Verfügung gestellt worden. Hier geht es um Gewährung von Zuwendungen durch das Land für Maßnahmen zur Strandverbesserung (Dünenmodellierung) und zur Sanierung des Kurplatzes. Wir sind uns der Dringlichkeit bewusst, dass der Kurplatz saniert werden muss – jedoch wurden Blankoformulare vorgelegt, aus denen nicht hervorging, in welcher Höhe wir Zuwendungen vom Land bekommen und welchen Anteil die Gemeinde Binz selbst aufbringen muss. Die Kalkulation für die Sanierung des Kurplatzes liegt der Kurverwaltung bereits seit September 2016 vor – man habe somit genug Zeit gehabt, dieses im Betriebsausschuss zu besprechen und es dann der Gemeindevertretung als Beschlussvorlage sauber vorzulegen und nicht in Form einer Tischvorlage. Die Gemeindevertreter müssen die Chance haben, sich mit den Unterlagen intensiv auseinander zu setzen. Nach dann langer Diskussion zu dem TOP wurde nach Erläuterung des Kurdirektors auch von uns dem Vorhaben zugestimmt.
Hintergrund TOP 18:
die große Frage: Was wurde denn jetzt beschlossen???
Durch die Nichteinreichung des Antrages zur Prädikatisierung Proras als Seebad, muss die Kurabgabesatzung neu berechnet werden. Auch hier wurde die Ladungsfrist – also das rechtzeitige zur Verfügungstellen der Unterlagen nicht eingehalten. Die Unterlagen sind einen Abend vor der Sitzung den Gemeindevertretern zugesandt worden. Diese Satzung ist sehr komplex und koppelt sich automatisch an den Wirtschaftsplan der Kurverwaltung. In diesem sind Investitionen für Prora vorgesehen, die wir, mit der neuen geringeren Kurabgabe, so nicht umsetzen können.
Als Gäste der Versammlung waren auch Hoteliers und Gastgeber mit anwesend. In der Einwohnerfragestunde untermauerten diese noch einmal, dass es wieder einmal geschafft wurde, sich nicht mit den Gewerbetreibenden im Vorfeld zusammenzusetzen und diese Situation im Vorfeld zu diskutieren. Herr Gardeja widersprach – es wurden 4 Sitzungen zu diesem Thema geführt und das Interesse war sehr gering von den Hoteliers und Beherbergern. Hier können wir jedoch entgegnen, dass das Thema Kurtaxerhöhung zum ersten Mal zur Beratung zum Wirtschaftsplan im November 2017 nebenbei erwähnt wurde – und auch erst auf Nachfrage durch Mario Kurowski. Die nächste Veranstaltung zu diesem Thema fand erst im Januar 2017 statt – wir berichteten darüber.
In der Abstimmung für die neue Kurtaxe stimmten unsere Gemeindevertreter zusammen mit der Zählgemeinschaft Frau Dr. Tomschin-Herr Tomschin gegen die neue Abgabensatzung. Unter anderem, weil 3 verschiedene Vorlagen zur Abstimmung vorlagen. Ein Gemeindevertreter hatte ein falsches Datum, ein anderer hatte die falsche Kurtaxe auf dem Antrag (2,60€) und es gab auch einen „richtigen“ Antrag mit korrektem Datum und den 2,45€ Kurtaxe.
So wird also gearbeitet… Der Beschluss ging jedoch mehrheitlich durch.
Was jetzt aber eigentlich von der Mehrheit der Gemeindevertreter beschlossen wurde, ist uns bis heute nicht klar. Die neue Kurtaxe soll laut Herrn Gardeja 2,45 EUR pro Tag und Gast betragen. Er untermauerte nochmals, dass es laut Rechtsaufsicht nicht zulässig sei, den An- und Abreistag als einen Tag zusammenzufassen. Nach der hitzigen Diskussion in der Einwohnerfragestunde und einiger Gemeindevertreter bekam der Kurdirektor auf eigenen Vorschlag das Votum, den An-und Abreisetag nach außen hin wieder abzuschaffen, jedoch das dadurch entstehende Defizit „intern“ wieder raufzurechnen. Das heißt also, die 2,45 € können somit auch nicht stimmen. Ist dies denn überhaupt rechtlich möglich??? Und wenn ja ab wann kann die Kurtaxe dann erhoben werden.
Fazit: Die Gemeindevertreter, die für die neue Satzung gestimmt haben, haben dem Kurdirektor einen Freifahrtschein erteilt – denn sie haben quasi ein „Blanko“ verabschiedet…
Anfrage Gemeindevertreter Zählgemeinschaft BfB – Herr D.Tomschin:
Herr Tomschin hatte die Anfrage an den Bürgermeister gestellt, weshalb wir das Scheitern des Antrages an das Land zur Prädikatisierung von Prora aus der Ostseezeitung vom 28.3.2017 erfahren mussten (der Kurdirektor war noch nicht anwesend). Wir wollten auch wissen, weshalb in dem Zusammenhang nicht ein Rundschreiben an alle Gemeindevertreter gegangen ist, um den Wahrheitsgehalt zu dieser wichtigen Angelegenheit zu erfahren. Die Gemeindevertretung als höchstes Organ der Gemeinde ist über alle wichtigen Angelegenheiten zu informieren.
Die Antwort steht bis heute aus!
Weiter wurde eine Frage gestellt, die uns schon immer bewegt, zu wichtigen Zukunftsprojekten in der Gemeinde. Führende Politiker und Wirtschaftsfachleute bringen immer wieder zum Ausdruck, dass wir einen erheblichen Investitionsstau in Deutschland haben. Es wird kaum bessere Zeiten bei dem derzeitigen niedrigen Zinssatz geben. Sozialer Wohnungs- und Straßenbau werden immer noch stark gefördert. Wir haben über 140 Wohnungssuchende in Binz. Für uns ist völlig unverständlich, weshalb in dieser Richtung nichts getan wird. Unsere Frage zu einem wichtigen Beschluss „ Wohnen am alten Sportplatz“: Wann beginnt dort endlich eine Entwicklung im Interesse unserer Binzer Bürger, wann kann mit dem Eigenheimbau begonnen werden? Unsere Anfrage wurde nicht beantwortet.
Es wurde nach wichtigen Events für auch unsere Binzer Bürger gefragt: das Seebrücken-, Herbstfest, der Wanderherbst. Wurden diese Veranstaltungen endgültig abgewählt? Auch hier gab es keine Antwort, da der Kurdirektor noch nicht anwesend war.
Wir stellen seit einiger Zeit fest, dass entgegen der Absprache in der Gemeindevertretung eine Information zu den Bauprojekten teilweise nicht erfolgt. Auf Anfragen der Bürger können wir z.T. keine Antwort geben (siehe Bauprojekt gegenüber dem Hotel Arkona). Wir erwarten, dass die Festlegung der Gemeindevertreter umgesetzt wird und wir allumfassend informiert werden – Liste aller Bauvorhaben als Information.
In der Bürgerfragestunde wurden verschiedene Themen diskutiert u.a. zu dem rasanten Baugeschehen im Ort und den damit verbundenen Problemen z.B. bei der Kanalisation. Sehr diskutiert wurde das Thema der Kurabgabe am An- und Abreisetag u.v.m.
Die weitere Zusammenfassung der Beschlüsse, die wir mitgetragen haben z.B. Spielplatz am Kaufhaus Stolz, Entwicklung EWE- Gelände können Sie in den Protokollen auf der Gemeindeseite nachlesen.
Weiter geht es in den nächsten Tagen mit dem Tagesordnungspunkt 15: Antrag zur Errichtung einer Pflegeeinrichtung durch das DRK auf dem MZO-Gelände….
Zur Ignoranz einiger Gemeindevertreter habe ich mich in einem Schreiben an den Fremdenverkehrsverein Binz geäußert. Der Vorstand soll sich hierzu äußern und den weiteren Werdegang festlegen. Die Beschlussvorlage im Betriebsausschuss der Kurverwaltung nochmals zu beraten und die Öffentlichkeit mit einzubeziehen, wäre der richtige Weg gewesen. Besonders nach den Reaktionen in der Bürgerfragestunde, wie die Wählergemeinschaft es in ihrem Kommentar auch geäußert hat. Das ihr Vorschlag von den meisten Gemeindevertretern ignoriert wurde, zeigt das fehlende Demokratieverständnis dieser Vertreter. In der Mehrzahl sind es auch keine Vermieter (Herr Reinbold hat es in seinen Äußerungen auch erwähnt). Sie können sich wahrscheinlich in die Problematik schlecht reindenken oder sie sagen sich, es betrifft mich nicht, warum soll ich mich damit auseinandersetzen.
So lange, wie keine neue Kurabgabesatzung beschlossen, von der Rechtsaufsichtsbehörde geprüft und öffentlich bekannt gemacht wurde, gilt die bestehende Satzung. Man hätte also keinen Zeitdruck gehabt, da in der alten Satzung in der Sommersaison 2,60 € erhoben werden. Nur die Regelung An – und Abreisetag als eine Einheit zu berechnen, hätte erstmal weiterhin Bestand gehabt.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass es zur Zeit einen Wettbewerbsnachteil für die Vermieter in Binz gibt. Da der Ortsteil Prora noch keine Prädikatisierung als Kur- oder Erholungsort hat, können die mittlerweile zahlreichen Vermieter damit werben, dass die Gäste bei Ihnen im Gegensatz zu Binz keine Kurabgabe entrichten müssen. Die Wählergemeinschaft muss weiter auf die Antragsstellung drängen und den aktuellen Stand der Bearbeitung abfragen.
Es ist doch mit Erstaunen festzustellen, mit welcher fehlenden Kompetenz der Kurdirektor diese Verkettung von Missverständnissen, Kalkulationen ohne Grundlage, verschwundenen Anträgen und Korrespondenzen , agiert. Man möchte meinen, dass dies mit einer Teilzeit-Anstellung des Kurdirektors doch etwas ambitioniert angegangen wurde. Zumal immer wieder betont wird, dass die Entwicklung des Seebades Prora , europaweit eine gigantische Dimension hat. Leider haben einige Vertreter der Gemeinde und den Ausschüssen nicht die erforderliche Eignung und Kompetenz , derartige Unstimmigkeiten zu erkennen. Dann bleibt es dabei , dass der Teilzeit-Kurdirektor jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um durch das erforderliche kritische Kontrollraster zu schlüpfen. Das Resultat wird wirtschaftlicher und in der Außendarstellung negativ empfundener Natur sein ! Als „Seebad von Welt“ eigentlich unglaublich….
Ing.P.Meier, „CAMPING-MEIER-PRORA“. Was hier in Binz unter der vollen Verantwortung des Bürgermeisters abläuft ist ein Skandal. zZ. erfolgt keine Aktualisierung der Protokolle der Sitzungen aus 2017 ( Absicht ??? ) . Aber nun zum Kern.: Die per 01.05.2017 in Kraft gesetzte „Kur-Abgabe- Satzung“ bewegt sich im Grenzbereich der “ Sittenwidrigkeit“ . Wieso ??? Fakten: für ehemalige Kurzone II : erw. Person Vorsaison von : 2016 zu 2017 1,-€ auf 2,85€ = 185 % !!!, Hauptsaison : von 2,00€ auf 2,85€ = 42,5% , Jahreskurkarte : von 48,-€ ( ab 25 Übernachtungen ) auf : 85,50€ (ab 30 Übernachtungen ) also +5 Tagessätze = 78%, für Hunde: von 0,50€ auf 1,00€ = 100%, Jahreskurkarte für Hunde von 12,-€ auf 30,-€ = 150% !!! Das ist reif für die “ BILD“. Leider ist aus den öffentlich zugänglichen Protokollen vom Kurdirektor immer nur zu lesen : „…. wir wollen, wir werden, es wird sein, in Zukunft werden wir…“ usw. Man muss suchen, um zu lesen „… wir haben, es ist vorhanden, …“ Das Protokoll des Betriebsausschusses vom 27.09.2016 strotzt von betriebswirtschaftlichen Begriffen, aber die wichtigste betriebswirtschaftliche Aussage wird nicht beachtet, „…der Kalkulation folgt die Preisbildung, der Preisbildung folgt die Preispolitik …!!!“ hier war unser Kurdirektor möglicherweise gerade “ Kreideholen“ als das im BWL behandelt wurde. Die Kurtaxe ist lt. Satzung : §1 Abs.1 ..eine Gegenleistung für die Möglichkeit der Inanspruchnahme… Abs.2 … Kurtaxe dient zur teilweisen Deckung des Aufwandes… und nicht !!!! als Darlehensgeber irgendwelcher Zukunftsträume !!!! Ich wünsche uns allen starke Nerven und etwas mehr Mut zu: “ STOPP-bis hierhin-nicht weiter !!!“ Ing. P.Meier (in 26 Jahren 12 stabile Arbeitsplätze gesichert )